Konzeptbaustein Nr. 9 – Januar 2021

Arbeitsportfolio mit Reflexionsbögen als lernprozessorientierte Studienleistung

Dr. Inci Bozkaya

Lehrende an der Universität Potsdam

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Mit dem Arbeitsportfolio stellt Inci Bozkaya ihren Studierenden ein Lerninstrument für das veranstaltungsbegleitende Selbststudium bereit, womit sie sowohl fachwissenschaftliche Inhalte systematisch erarbeiten und ihre erworbenen Fachkenntnisse nachweisen als auch den eigenen Lernprozess reflektieren können. Anhand differenzierter Fragebögen erhält die Lehrende umfassende Informationen zu den jeweils unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Lernfortschritten innerhalb der Studierendengruppe und kann ihre Lehrgestaltung darauf abstimmen.

Kurzüberblick zum Konzeptbaustein

Kurzbeschreibung des Lehrkonzeptes

Das Arbeitsportfolio bietet für die Studierenden einen geschützten Lernraum, um sich systematisch mit einem noch unbekannten Fachgegenstand auseinanderzusetzen. Das Portfolio wird durch Aufgabenstellungen der Lehrenden strukturiert, womit wesentliche Fach- und Methodenkenntnisse der Lehrveranstaltung abgedeckt werden.

Semesterbegleitend bearbeiten die Studierenden die Aufgaben und reflektieren dabei ihren individuellen Lernprozess anhand differenzierter Fragebögen innerhalb des Portfolios. Diese Selbstreflexion verknüpft mit kontinuierlichem Feedback in der Lehrveranstaltung gibt darüber Aufschluss, inwieweit die Lernergebnisse und der dafür eingesetzte Lernaufwand den universitären Anforderungen entsprechen.

Entstehungskontext und didaktischer Ausgangspunkt des Lehrkonzeptes

Das vorliegende Konzept des Arbeitsportfolios als lernprozessorientierte Studienleistung entwickelte Inci Bozkaya im Rahmen eines Seminars für Studienanfänger*innen der Bachelor-Studiengänge Germanistik und Lehramt Deutsch an der Universität Potsdam.

Die didaktische Herausforderung bestand darin, einer großen Studierendengruppe mit einem durch das Schulfach Deutsch geprägten Vorwissen einen Zugang zu dem noch unbekannten akademischen Fachgegenstand der Germanistik zu ermöglichen.

Durch die curricularen Festlegungen eines unbenoteten Leistungsnachweises verschiebt sich der Fokus des Seminars weg von der prüfungszentrierten Einzelleistung hin zu einer studierendenorientierten Lernprozessbegleitung. Das Arbeitsportfolio stellt eine Form der Studienleistung dar, die den Studierenden eine regelmäßige Auseinandersetzung mit den fachlichen Inhalten des Seminars ermöglicht und ihnen gleichzeitig den Freiraum lässt, entlang inhaltlicher Aufgabenstellungen eigene Lernstrategien zur Erschließung des fremden Fachgegenstandes zu entwickeln.

Anwendungsimpulse für die eigene Lehrpraxis
  • Welche fachlichen und überfachlichen Lernziele könnten die Studierenden Ihrer Lehrveranstaltungen mit einem Arbeitsportfolio erreichen?
  • Welche Materialien, Aufgaben oder Projekte Ihres Lehrgebietes eignen sich für die Dokumentation in einem Arbeitsportfolio?
  • Die Reflexion welcher Gegebenheiten der Lebenswelt und Lernumgebung erscheinen für Ihre Studierenden, für Ihren Fachgegenstand und für Ihre Veranstaltungsform als relevant?
  • Welches Potenzial hat ein Arbeitsportfolio für den Einsatz in asynchronen Selbstlernphasen in Ihrer digitalen Lehre?

Lehr-Lern-Materialien zum Konzeptbaustein

Lehr-Lern-Materialien zum Konzeptbaustein

Hier finden Sie ein Beispiel-Arbeitsportfolio mit sechs Bestandteilen, wie es die Lehrende im Wintersemester 2020/2021 in ihrem Seminar verwendet hat.

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Videopräsentation zum Konzeptbaustein

Das Konzept des Arbeitsportfolios von Inci Bozkaya wurde im Jahr 2020 mit dem Lehrpreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Im Video präsentiert die Lehrende ihr Lehrkonzept im Rahmen der Preisverleihung am 19.11.2020.

Video derzeit nicht verfügbar

 

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