Konzeptbaustein Nr. 3 – Dezember 2017

Nutzung eines Weblogs als Medium wissenschaftlichen Schreibens

Dr. Reinhard Schumacher

Lehrender an der  Universität Potsdam

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Mit der Nutzung eines Weblogs bietet Reinhard Schumacher eine Alternative zur klassischen Hausarbeit. Studierenden unterschiedlicher Studienrichtungen mit divergierenden Vorerfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten wird so die Möglichkeit gegeben, in einem Peer-to-Peer-Setting ihre wissenschaftlichen diskursiven Kompetenzen zu entwickeln.

Kurzüberblick zum Konzeptbaustein

Kurzbeschreibung des Lehrkonzeptes

Indem die Studierenden eigene wissenschaftliche Blog-Beiträge schreiben und fremde Blog-Beiträge kommentieren, entsteht eine Fachdiskussion zwischen den Studierenden, an welcher alle aktiv teilhaben. Die Studierenden können so ihre individuelle Schreibkompetenz und Argumentationsfähigkeit durch eine fortlaufende lesende und schreibende Auseinandersetzung mit heterogenen Perspektiven auf einen Fachgegenstand ausbilden. Dadurch werden die Studierenden an die Praxis wissenschaftlicher Diskurse herangeführt und ihre Möglichkeiten der Teilhabe am Fachdiskurs erweitert.

Entstehungskontext und didaktischer Ausgangspunkt des Lehrkonzeptes

Das hier vorgestellte Konzept wissenschaftlichen Blog-Schreibens setzte Reinhard Schumacher im Wahlpflichtmodul „Philosophie und Methodologie der Volkswirtschaftslehre“ in Bachelorstudiengängen an der Universität Potsdam ein, die neben Volkswirtschaftslehre noch ein zweites Studienfach umfassen. Basierend darauf bestand die didaktische Herausforderung darin, dass Studierende aus sehr unterschiedlichen Fächerkombinationen und entsprechend differenten fachlichen Interessen und Vorerfahrungen zu wissenschaftlichen Arbeitsweisen und dem Verfassen eigener Texte das Modul absolvieren. Durch die Nutzung eines Weblogs wurde ein digitaler Raum der schriftlichen und interaktiven Auseinandersetzung mit den Seminarthemen nach wissenschaftlichen Standards geschaffen, wobei die Beteiligungsrate der Studierenden an dem Fachdialog durch die Formatierung des Weblogs als Prüfungsleistung erwartungsgemäß hoch war.

Anwendungsimpulse für die eigene Lehrpraxis
  • Welche Themen und Fragestellungen können in Ihrem Fachkontext im Rahmen eines wissenschaftlichen Weblogs diskutiert werden?
  • In welchen Lehrveranstaltungen Ihres Fachgebietes bieten sich alternative Formen einer schriftlichen Hausarbeit an?
  • Welche wissenschaftlichen Kompetenzen werden in Ihrem Fachgebiet benötigt?
  • Welches didaktische Potenzial bietet ein webbasierter Diskussionsraum in Ihrem Lehrkontext?

1 Kommentare

Insgesamt habe ich eine sehr gute Erfahrung mit der Nutzung eines Blogs gemacht. Die Student*innen waren sehr motiviert und haben die Methode gut angenommen. Die Diskussionen zu den Blogeinträgen waren von guter Qualität. Allerdings fand eine Diskussion über den geforderten Umfang hinaus kaum statt. Das heißt, fast jede*r Student*in hat genau die in den Leistungsanforderungen festgesetzte Anzahl an Kommentaren zu den Blogeinträgen verfasst. Meine Hoffnung, dass es eventuell zu einer Diskussion auf dem Blog darüber hinaus kommen würde, wurde nicht erfüllt. Dennoch ist mein Fazit über den Einsatz eines Blogs im Rahmen meines Seminars durchweg positiv und ich werde es in Zukunft sicherlich wiederholen. Die Vorteile gegenüber traditionellen Hausarbeiten sind groß und die Nachteile gering. Zudem haben die Student*innen den Blog sehr gut angenommen und im Nachhinein sehr positiv bewertet.

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