Mit seiner Methode eines Anreizsystems zu semesterbegleitender Mitarbeit in großen Studierendengruppen zeigt Martin Schafföner, wie es gelingen kann, die Lernmotivation einer heterogen zusammengesetzten Studierendenschaft – heterogen vor allem hinsichtlich der vertretenen Studiengänge und einer breitgefächerten intrinsischen Interessenslage in Bezug auf die Modulinhalte – über das gesamte Semester hinweg aufrecht zu erhalten und zu einer kontinuierlichen Bearbeitung semesterbegleitender Aufgaben zu aktivieren.
Kurzüberblick zum Konzeptbaustein
- Kurzbeschreibung des Lehrkonzeptes
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Erfahrungsgemäß lässt die Lernmotivation und Beteiligung der Studierenden an Übungsangeboten ab der zweiten Semesterhälfte stark nach. Die vorliegende Methode eines Anreizsystems zielt darauf ab, das für den Lern- und Prüfungserfolg notwendige semesterbegleitende Selbststudium mittels separat zu erwerbender Bonus-Prüfungspunkte zu stimulieren.
Durch das Bearbeiten vertiefender Hausübungen und der Erstellung eines Lernvideos zu den Vorlesungsthemen können die Studierenden im Verlauf des Semesters zusätzliche Punkte sammeln, die bei Bestehen der Abschlussprüfung dem Prüfungsergebnis zugerechnet werden. Die übliche, eher punktuelle und rein textbasierte Beschäftigung mit dem Prüfungsstoff wird somit durchbrochen, denn über die Nutzung des Anreizsystems durch die Studierenden werden ihnen neue Lerngelegenheiten eröffnet. Diese stärken neben der eigenständigen vertieften Auseinandersetzung mit den Modulinhalten gleichzeitig die Selbstlernkompetenz und ermöglichen nachhaltige Lernergebnisse im Sinne des Erwerbes grundlegender Kenntnisse sowie die Aneignung von Fähigkeiten für darauffolgende Module im Studium.
- Entstehungskontext und didaktischer Ausgangspunkt des Lehrkonzeptes
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Das hier vorgestellte Konzept des Anreizsystems zu semesterbegleitender Mitarbeit in großen Studierendengruppen entwickelte Martin Schafföner im Rahmen des Grundlagenmoduls „Betriebssysteme/Rechnernetze“ der Bachelorstudiengänge Informatik, Applied Computer Science und Medizininformatik an der Technischen Hochschule Brandenburg.
Die didaktische Herausforderung bestand darin, Studierende aus drei unterschiedlichen Bachelorstudiengängen mit dementsprechend divergierenden Berufsperspektiven und teils auch vorangegangenen Berufserfahrungen im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung über das gesamte Semester hinweg zu einer aktiven Beteiligung zu motivieren, um die fachlichen Voraussetzungen für das erfolgreiche Weiterstudieren darauffolgender Module der drei verschiedenen Studiengänge zu legen.
- Anwendungsimpulse für die eigene Lehrpraxis
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- Bei welchen Modulveranstaltungen in Ihrem Fachgebiet könnten semesterbegleitende Leistungen ergänzend zur Klausur in die Modulbenotung einfließen?
- Welche überfachlichen Kompetenzen benötigen Studierende in Ihrem Fachgebiet?
- Welche Aufgabenformate eignen sich in ihrem Fachgebiet, damit Studierende sich kontinuierlich im Semesterverlauf mit den Inhalten Ihrer Lehrveranstaltung aktiv auseinandersetzen?
Fragen oder Feedback?
Sie haben Fragen oder Feedback an den Autor des Konzeptbausteins? Sie haben Ideen, wie Sie das Konzept in Ihrer eigenen Lehre ausprobieren könnten? Sie haben selbst Erfahrungen mit dem vorliegenden Lehrkonzept? Dann treten Sie in einen kollegialen Austausch darüber ein und teilen Sie Ihre Überlegungen mit Anderen über das Kommentarfeld.