Mit der Ausgestaltung der Think-Pair-Share-Methode im Rahmen von landschaftsökologischen Exkursionen schafft Matthias Holzgreve einen diskursiven Lern- und Erfahrungsraum, in welchem Studierende mit unterschiedlichen fachlichen, motivationalen und praxisbezogenen Hintergründen ein interdisziplinäres Fachverständnis sowie ihre beruflichen Orientierungen im Bereich Regionalentwicklung und Naturschutz entwickeln können.
Kurzüberblick zum Konzeptbaustein
- Kurzbeschreibung des Lehrkonzeptes
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Die Think-Pair-Share-Methode wird innerhalb halb- oder ganztägiger Exkursionen zur Strukturierung von Lerneinheiten im Sinne eines Peer-to-Peer-Lernens eingesetzt. Dabei können Studierende zunächst Fragestellungen in einem fokussierten Landschaftsausschnitt individuell erkunden, anschließend Lösungsansätze zu zweit oder in kleiner Gruppe kooperativ erarbeiten und diese in einem letzten Schritt im Plenum der gesamten Exkursionsgruppe teilen und Fragen der Umsetzung diskursiv weiterbearbeiten.
Diese dreischrittige Paraphrasierung der Gruppenarbeit ermöglicht die systematische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Aspekten eines Themas, wodurch im fachlichen Bereich vor allem systemisches Denken und integrierte Problemlösungs- und Anwendungskompetenzen gefördert werden. Im überfachlichen Bereich werden vorrangig intra- und interpersonelle Kompetenzen gestärkt, um die Möglichkeiten der Enkulturation der Studierenden in zukünftige Tätigkeitsfelder zu erweitern.
Insbesondere die Verbindung von Fachwissen und Erfahrung ist konzeptioneller Kerngedanke der exkursionsdidaktischen Umsetzung dieser Peer-Learning-Methode, um das übergeordnete Ziel – die Entwicklung beruflicher Selbstorientierungen der Studierenden – mittels je subjektiv-sinngebender Verschränkungen mit den fachlichen Lernzielen zu erreichen.
- Entstehungskontext und didaktischer Ausgangspunkt des Lehrkonzeptes
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Die vorliegende Version der Think-Pair-Share-Methode entwickelte Matthias Holzgreve für ein Tutorium mit vorwiegend Exkursionen, welches Studierende im 1. Fachsemester des Masterstudienganges „Regionalentwicklung und Naturschutz“ bzw. „Nachhaltige Regionalentwicklung: Bildung – Management – Naturschutz“ fakultativ belegen.
An Studierende wird hier die Lernanforderung gestellt, sich weitgehend eigenständig landschaftsökologische Themenkomplexe des Masterstudiums zu erschließen und – neben bisherigen Spezialisierungen – die Breite und Vielfalt an Perspektiven auf die nachhaltige Entwicklung einer Region zu verstehen sowie eine interdisziplinäre Arbeitsweise auszuprägen.
Die didaktische Herausforderung besteht für die*den Lehrende*n darin, einer Gruppe mit bis zu 30 Studierenden, die ein breites Spektrum fachlicher Spezialisierungen und beruflicher Perspektiven aus verschiedenen natur- und forstwissenschaftlichen oder landwirtschaftlichen Bachelorstudiengängen mitbringen, in der Masterstudieneingangsphase informelle und dennoch strukturierte Dialog- und Assoziationsräume zu eröffnen, um die unterschiedlichen Wissens- und Motivationsstände im gemeinsamen Austausch miteinander in Verbindung bringen und eine fachliche Identität ausbilden zu können.
Die Exkursionen innerhalb des Tutoriums bieten den Studierenden neben fachbezogenen Zugängen auch eine Vielzahl individuell-sinnlicher und sozialer Erfahrungen, die für die Reflexion der beruflichen Selbstorientierung in dem inter- und transdisziplinären Themenfeld von Regionalentwicklung und Naturschutz fruchtbar gemacht werden können.
- Anwendungsimpulse für die eigene Lehrpraxis
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- Welche Anknüpfungspunkte bieten sich in Ihrem Fachgebiet für eine Ausrichtung auf die spätere berufliche Praxis Ihrer Studierenden?
- Welche ausgewählten Fähigkeiten und Fertigkeiten könnten in einer Ihrer Lehrveranstaltungen mit der Think-Pair-Share-Methode schwerpunktmäßig gefördert werden?
- Welche Themen und Fragestellungen Ihres Lehrgebietes eignen sich für eine systematische, kooperative Bearbeitung mit der Think-Pair-Share-Methode?
Fragen oder Feedback?
Sie haben Fragen oder Feedback an den Autor des Konzeptbausteines? Sie haben Ideen, wie Sie das Konzept in Ihrer eigenen Lehre ausprobieren könnten? Sie haben selbst Erfahrungen mit der vorgestellten Methode? Dann treten Sie in einen kollegialen Austausch darüber und teilen Sie Ihre Überlegungen mit anderen über das Kommentarfeld.